Ein Ort zum Sterben. Und dennoch kein düsterer Ort. – Teil 27 meiner Begegnungen im Hofer Land.
Johannes Stawitzki ist Jahrgang 1939. Er ist an Amyloidose erkrankt, einer seltenen Veränderung der körpereigenen Eiweiße. Er weiß, dass er bald sterben wird.
Geboren ist er in Niederschlesien, gelebt aber hat er in Stadtsteinach. „A Stanicher“, wie er selber über sich sagt. Er wäre gerne auf eine höhere Schule gegangen, aber seine Eltern konnten sich den Schulbus nicht leisten. Später hat er KFZ-Mechaniker gelernt. Er hat sein ganzes Leben in dem Beruf gearbeitet.
Früher war er sehr sportlich: Fußball und Boxen.
Hat er, jetzt am Ende eines langen Lebens, einen Rat für mich? „Das Wichtigste ist, dass man ehrlich ist.“
Das Hospiz in Naila finanziert sich zu 95 Prozent über die Krankenkassen. Der Rest muss durch Spenden eingenommen werden. Die Gäste, wie sie genannt werden, bestimmen selber, wann sie aufstehen wollen und was sie essen wollen. Durchschnittlich sind sie 22 Tage hier. Manche nur wenige Stunden. Andere ein ganzes Jahr.
Johannes Stawitzki sagt: „Das Hospiz Naila ist das beste, was mir passieren konnte.“
Mich persönlich hat der Besuch sehr bewegt. Verständlicher Weise. Denn der Tod ist ein Thema, dem wir alle aus dem Weg gehen wollen. Umso wichtiger ist es, genau das nicht zu tun. Und umso wichtiger ist die Arbeit der Frauen und Männer, die für das Hospiz tätig sind.