Liebe Freundinnen, liebe Freunde,
das ist meine letzte „Begegnung im Hofer Land“ vor der Wahl. Ich kann nur sagen: Es hat mir viel Spaß gemacht, all diese unterschiedlichen Menschen genauer kennen zu lernen. Und so ihren Alltag besser zu verstehen. Die Reaktionen auf die Serie waren überraschend positiv – nicht nur hier im Internet. Ständig werde ich drauf angesprochen. Deshalb setze ich die Serie nach diesem Sonntag fort, unabhängig vom Wahlergebnis.
Jetzt aber zu meiner 21. Begegnung: Dr. Andy Gradel, 33, ist stellvertretender Leiter am Institut für Wasserstoff- und Energietechnik der Hochschule Hof.
Und er ist Unternehmer. Vor vier Jahren hat er in Hof die Firma Btx Energy gegründet. Sie stellt Apparate zur Erzeugung von Wasserstoff her, und zwar aus Biomasse. Also zum Beispiel aus Holzresten oder Gülle. Der Wasserstoff kann dann zum Erzeugen von Strom verwendet werden. Oder zum Betrieb von Wasserstoff-Autos.
Die Firma ist so erfolgreich, dass sie inzwischen sieben Mitarbeiter hat. Gerade eben wurde BtX energy mit fast 1 Million Euro vom Bundeswirtschafts-Ministerium gefördert.
Weltweit einzigartig ist die geringe Größe der Apparate. Sie sind so bemessen, dass man sie sich theoretisch in den Hinterhof stellen kann. Das beste aber ist: Ihre Energiebilanz ist CO2-neutral oder sogar negativ. Und der Wirkungsgrad ist mit bis zu 80% sehr hoch.
Andy Gradel sagt: Wir müssen in Bezug auf die Bekämpfung des Klimawandels Technologie-offen bleiben. Diese Haltung wünscht er sich besonders von der Politik.
Übrigens: Der Ansicht bin ich auch. Ich habe meine Bachelor-Arbeit über die Energiewende geschrieben. Dabei hat mich die intensive Beschäftigung mit dem Thema von Folgendem überzeugt: Wenn wir die Klimakrise erfolgreich bewältigen wollen, dann müssen wir uns von ideologischen Fesseln lösen. Wir müssen auf Anreize und nicht auf Verbote setzen. Und so den Erfindungsgeist unseres Landes freisetzen.