Kristan v. Waldenfels

Mitglied des Bayerischen Landtags

Bernd Erler

Seine eigene Mülltonne leert er auch. – Teil 29 meiner Begegnungen im Hofer Land.

Schwarzenbach, Oberkotzau, Naila, Rehau, Konradsreuth, Leupoldsgrün, Helmbrechts – das sind seit vier Jahren Bernd Erlers Routen. Davor hat er große Recycling-Container abgeholt, sogenannte Abroller. Schon der Vater war Kraftfahrer, ist bis Syrien unterwegs gewesen.

Um 6 Uhr 30 steige ich in Naila zu. Manchmal müssen wir raus, weil Tonnen für den Greifarm nicht richtig stehen. Oder um große Rollcontainer zu holen. Einer Frau, die auf Krücken geht, schiebt Bernd Erler eigenhändig die leere Mülltonne zurück in die Garage.

Rehauer, 53 Jahre alt, verheiratet, zwei Söhne. Der eine ist auch Kraftfahrer, der andere macht gerade sein Fach-Abitur. Inzwischen zwei Enkelkinder. Das Schöne an seinem Beruf? Der Zusammenhalt zwischen den Fahrern.

Er hat immer schwer gearbeitet, auch Nachtschichten, damit genug Geld für die Familie da ist. Was ihn an der Politik stört: Inflation. Rente. Und dass, wie er sagt, zu viele Flüchtlinge kommen: „Ich fühle mich manchmal wie ein Fremder im eigenen Land.“

Um 13 Uhr steige ich in Naila wieder aus. Bernd Erlers Arbeitstag geht noch bis 15 Uhr. Am Hofer Silberberg wird abgekippt: rund 16.000 Kilogramm gepresster Restmüll.

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