Als würde er gleich in die Küche der Adelskammer kommen – so lebendig ist Fritz Gebelein in den Gedanken und Worten seiner Frau Renate. Die Goldene Hochzeit konnten sie noch feiern. Dann starb er im vergangenen September, gerade einmal siebzig Jahre alt. – Teil 23 meiner Begegnungen im Hofer Land.
Auch beim Kließ-Machen fällt Fritz Gebeleins Name ständig. Bis ganz zum Schluss hat er die Grumbala geschnitten. Auf Vorrat, wie er sagte: “Damit sie bis zur Kärwa langen.” Obwohl er da schon ahnte, dass er die Kärwa nicht mehr erleben würde. Was Grumbala sind? Wer das nicht weiß, der sollte schleunigst in einem unserer oberfränkischen Wirtshäuser einkehren.
Für mich war es jedenfalls eine große Ehre, ein paar Stunden in der Küche der Carlsgrüner Adelskammer mitzuhelfen. Dem ältesten Wirtshaus im Frankenwald.
Zweiundzwanzig Jahre war Renate Gebelein alt, als sie mit Fritz zusammen die Adelskammer übernommen hat. Jetzt, 50 Jahre später, hat sie einen großen Wunsch: Dass ihr Wirtshaus noch lange, lange weiter bestehen möge. Es macht sie glücklich, dass ein Nachfolger bereits gefunden ist: Enkel Jakob wird das Geschäft übernehmen.
Übrigens: Für meine Mithilfe bekam ich einen Teller Gänsbrust mit Kließ und Blaukraut. Ein Wort nur: himmlisch!