Überfallen wurde die Spielbank noch nicht – aber natürlich versuchen immer wieder Falschspieler hier ihr Glück. Ob mit gezinkten Karten (sie stechen winzige Löcher während des Spiels hinein). Oder mit unsichtbaren Farbmarkierungen (die sie mit speziellen Kontaktlinsen für sich selber sichtbar machen). Allerdings: Aufgrund der Kameras und des Sicherheitspersonals ist es nie eine Frage, ob Falschspieler erwischt werden. Sondern nur: wann. – Teil 16 meiner Begegnungen im Hofer Land.
So oder so – für Udo Braunersreuther (51 Jahre) ist sein Job als Spielbank-Direktor Bad Steben der „schönste der Welt“. Das liegt nicht nur an dem berühmten Gebäude. Oder an dem reichen Kulturangebot der Spielbank, die eine eigene Bühne hat. Sondern auch an den vielfältigen menschlichen Kontakten. Ursprünglich als Beamter im Finanzamt tätig, hat er vor elf Jahren die Leitung der Spielbank übernommen.
Er sagt: Glückspiel ist so alt wie die Menschheit. Wer es verbieten will, der scheitert. Viel klüger sei es doch, es unter staatliche Aufsicht zu stellen und so die schlimmsten Auswüchse zu verhindern. Zum Beispiel könne man – wenn man spielsüchtig ist – sich selber sperren lassen. Dann werde einem der Zugang in allen staatlichen Spielbanken Deutschlands verwehrt. Übrigens: Wer in eine staatliche Spielbank will, muss mindestens 21 sein und sich am Eingang mit seinem Personalausweis registrieren.
Ich will natürlich noch wissen, wie hoch der Gewinn der Spielbank ist: „Betriebsgeheimnis!“, sagt Udo Braunersreuther lachend.